Es war einmal die junge, liebreizende Prinzessin Amalia.
Solange sie zurückdenken kann, war der edle Ritter Ottilius an ihrer Seite und
beschützte sie auf Schritt und Tritt. So ergab es sich, dass die beiden sehr
eng befreundet und fast unzertrennlich waren. Dann gab es da noch Amalias
Stiefschwester Stella-Luna. Stella-Luna mochte Amalia nicht besonders und
Ottilius konnte sie überhaupt nicht leiden. Sie war neidisch auf die
Freundschaft der beiden und ersann schon von klein auf immer wieder derbe Streiche
um ihnen das Leben schwer zu machen. Stella-Luna war eigentlich immer schlecht
gelaunt und hatte an nichts wirklich Spaß; mit einer Ausnahme. Sie liebte es,
Puzzles zu lösen und war auch sehr gut darin. Wenn man also mal etwas Ruhe vor
ihr benötigte, gab man ihr ein Puzzle und sie war erst einmal beschäftigt. Nun
trug es sich eines Tages zu, dass es im gesamten Reich nicht ein Puzzle mehr
gab, das die nervige Stiefschwester nicht schon gelöst hätte. Ihre Laune wurde
immer schlechter, ihr Neid wurde immer stärker, kurzum, sie wurde
unausstehlich. Das blieb natürlich auch der Hexe nicht verborgen und so nahm
sie Stella-Luna in die Lehre.
Hexen mögen Mädchen wie Stella-Luna, weil sich solche
Mädchen sehr gerne mit der dunklen Magie befassen. Der Unterricht fand
natürlich heimlich und von allen unbemerkt statt.
Die Mädchen hatten einen eigenen Haus- und Hoflehrer, den
alten Herrn Grummelmann. Noch weniger als Amalia und Ottilius konnte
Stella-Luna den ollen Lehrer leiden. Und so probierte sie die von der Hexe
gelernten Zaubersprüche direkt an Herrn Grummelmann aus. Sie verwandelte ihn in
allerlei komische Wesen, sodass der Herr Grummelmann am Ende höchst seltsam
aussah. Aber seht selbst…
Als Stella-Luna meinte, genug gelernt zu haben, lernte sie
einen Verbannungszauber, mit dem sie den verhassten Ritter ein für allemal
loswerden konnte und Amalia in tiefes Elend stürzen würde. Elend bereitete ihr
großes Vergnügen! Eines Abends war es dann soweit; Stella-Luna sprach ihren
Zauber und Schwupps, der Ritter war verschwunden. Sie hatte keine Ahnung, wohin
er verschwunden war, es interessierte sie aber auch nicht wirklich.
Am nächsten Morgen erschien Ottilius nicht zum Frühstück
und Amalia machte sich große Sorgen. Den ganzen Tag suchte sie das gesamte
Königreich ab und zum Schluss fand sie nur Schwert und Schild des Ritters. Sie
dacht nun, er hätte sie verlassen und wollte nicht mehr mit ihr zu tun haben.
So fasste sie den Entschluss, dass sie keine Prinzessin mehr sein wollte, wenn
sie keinen Ritter mehr an ihrer Seite hatte. So schnürte sie ihr Bündel und
verlies bei Nacht und Nebel das Königreich um sich eine einfache Arbeit zu
suchen.
All das blieb auch der Hexe nicht verborgen, die dann doch
nicht ganz so böse war, wie man meinen könnte. Für jeden Zauber hatte sie auch
einen Gegenzauber parat und in diesem Falle verpackte sie den Zauberspruch in
ein Puzzle um Stella-Luna zum Umdenken zu bewegen. Sie versteckte die
Puzzleteile im Wald, rief eine kleine wuselige Fee zu sich und zeigte ihr die
geheimen Stellen.
Dann rief sie eine Waldelfe zu sich und befahl ihr,
Stella-Luna zum Lösen des Puzzles zu bewegen. Von diesem Zeitpunkt an
umschwirrte die kleine Elfe das Mädchen Tag und Nacht und versuchte alles,
damit sie ihr in den Wald folgte um das Puzzle zu lösen und den Ritter
zurückzubringen. Als nichts mehr zu helfen schien, wandte sich die Elfe an den
alten Troll und bat diesen um Hilfe. Dieser hatte spontan die Idee, dass es
sowieso mal wieder Zeit wurde, Menschenkinder und Trolle ein gemeinsames
Abenteuer bestehen sollten. Nun sind wir also alle hier und wollen versuchen,
einen Ritter zu befreien, eine Prinzessin zu finden und ganz nebenbei ein sehr
böses Mädchen zu besänftigen.
Auf geht’s also…